Über URBANISTER

Ihr planiert die Seele der Stadt
„Ihr planiert die Seele der Stadt“ – Parole auf dem alten Milchhofgelände in Nürnberg

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Am Wasser und in Kneipen, in Siedlungen, Stadtzentren und in belebten Straßen, ich treibe mich überall dort herum, wo anscheinend etwas vor sich geht. Ausgerüstet mit den besonderen Möglichkeiten der Fotografie und mit einem Auge für Details, versuche ich das was existiert in seiner Art einzufangen, zu bewerten und zu durchschauen.

In naturgemäß sehr subjektiven Berichten und Fotos zeigt dieser Blog die dunklen, nebligen und authentischen Ecken der Stadt. Aber ich bin nicht auf einer Mission, ich habe keinen Auftrag. Hier liegt alles abseits der profanen Geschäfte und soll vielmehr Nutzen stiften, auch wenn dieser vorerst nur in meinem eigenen Erkenntnisgewinn besteht und meine eigene Lust an Streifzügen befriedigt. Sugar Ray Banister URBANISTER ist Müßiggang. Alles, was hier geschieht, ist freiwillig.

Typische Themen sind:

Dieses Blog wurde im Juli 2006 gestartet und ist damit schon über fünf acht 12 viele Jahre alt. Der erste Blogpost ist nach wie vor vorhanden. In der Zwischenzeit habe ich einige andere Beiträge teilweise umgeschrieben oder auch aus verschiedenen Gründen aus der Öffentlichkeit entfernt. Manchmal ist es besser so.

Zeit in Nürnberg

Mein Blick auf Nürnberg

Im Jahr 2002, im zarten Alter von Anfang 20, bin ich aus beruflichen Gründen aus meiner Heimat Hannover nach Nürnberg gekommen. Die Fotografie betrieb ich damals nur als Hobby, ein bisschen nebenbei, zur Entspannung, aber schon immer mit einem Fokus auf Stadtästhetik – und einem Faible für das damalige Berlin. In den ersten Jahren in der neuen Stadt begegnete mir ein wahnsinniger fränkischer Lokalstolz. Gleichzeitig fiel mir auf, dass sich dieser Stolz im Stadtbild nicht wirklich widerspiegelte. Nürnberg erschien mir schmucklos und bieder, wie eine in die Jahre gekommene Ruhrgebietsstadt, nichts, worauf man stolz sein konnte. Ich fühlte und sah diesen starken Kontrast zu Hannover, Hamburg, Berlin oder Leipzig. Je länger ich in Nürnberg lebte, je öfter ich durch die Straßen lief und alles beobachtete, desto missmutiger wurde ich. Umziehen kam erst mal nicht in Frage, Angebote nach München zu gehen schlug ich aus (wenn schon Bayern, dann Nürnberg). Dann habe ich diesen Blog ins Leben gerufen, quasi als Selbsthilfegruppe für mich. Anfangs habe ich aus reiner Provokationslust absichtlich die hässlichsten Fotos gepostet und gelästert. Es hat Spaß gemacht, dem Lokalstolz den Spiegel vorzuhalten und die Leute zu piesacken.

Rückblickend war das vielleicht nicht die eleganteste Art, in einer neuen Stadt anzukommen, man macht sich damit nicht gerade Freunde. Andererseits fand ich schon damals die Diskussionen, die sich aus den Beiträgen ergaben, spannend. Nach all den Jahren in Nürnberg habe ich die Mechanismen und damit die Stadt und ihre Mentalität insgesamt besser verstanden und auch schätzen gelernt. Manchmal kamen auch spannende Dinge zum Vorschein, die so gar nicht in dieses Bild von Nürnberg als bürgerliche Arbeiterstadt ohne Fein- und Schöngeister passen wollten. Außerdem war ich die meiste Zeit selbst in der Kulturszene aktiv und habe meinen Teil dazu beigetragen, dass Nürnberg ein bisschen cooler und lebendiger geworden ist. Dennoch hat sich am kritischen Blick über die Jahre nicht viel geändert, die subjektiven Eindrücke eines „architekturinteressierten Laien“ finden sich nach wie vor im Blog. Natürlich sind die Beiträge zur Stadt Nürnberg auch als Kritik an der Stadtentwicklung oder als indirekte Verbesserungsvorschläge zu verstehen. Generell sollten sich viel mehr Menschen mit ihrer Stadt als Lebensraum auseinandersetzen. Ich habe den Eindruck, dass das in Nürnberg oder in irgendeiner anderen Stadt nicht wirklich passiert.

Zeit in Hamburg

Mein Blick auf Hamburg

Seit Frühjahr 2018 lebe und arbeite ich in Hamburg. Damit ist das Kapitel Nürnberg bis auf weiteres abgeschlossen. Da mich mit dieser Stadt ein ganzes Leben verbindet, sind gelegentliche Gastauftritte nicht ausgeschlossen. Aber der Fokus liegt nun auf der großen und weltbekannten Hansestadt im Norden Deutschlands.

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Über die Jahre haben es einige der Bilder zurück in die reale Welt geschafft und wurden auf Ausstellungen gezeigt. Auch gab es für ein Foto mal eine Auszeichnung.