Lasse mir immer neue Gründe einfallen, warum es problematisch ist, mit einer großen Kamera rumzulaufen. Einer der Gründe ist, dass ich nicht als Fotografierender enttarnt werden möchte. Die Kamera als Observationsgerät soll bei der Beobachtung unbemerkt bleiben um die Situation nicht zu verfälschen (Gruß an Schrödingers Katze an dieser Stelle). Jemand meinte letztens, dass es reichen würde, wenn man das Logo der Kamera abklebt bzw. unkenntlich macht. Leute würden dann eine Kamera nicht mehr wahrnehmen. Werde das bei gegebenen Anlass testen. Derzeit wird meine große Kamera nicht wahrgenommen, weil ich sie einfach nicht dabei habe. Funktioniert gut, produziert aber nicht die technisch brilliantesten Bilder. Der Oktober war trotzdem schön.
Die Berlinifizierung Nürnbergs schreitet voran. Schon seit März gibt es den Mathilde Tea Room in Johannis und damit in meiner direkten Nachbarschaft. Gutes, gediegenes Ambiente um mal einen schönen Text zu lesen oder zu schreiben. Ein Ort der Inspiration. Kurze Zeit nach diesem Bild ist dieser Text entstanden.
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In der Weinerei zu Nürnberg bildet sich seit einigen Monaten ein schönes Fotoexperiment heraus. Im Sofabereich liegt ohne weitere Handlungsanweisung oder Anleitung eine kleine Digitalkamera für die Gäste bereit. Einmal im Monat wird dann die Speicherkarte geleert und die dann ausgedruckten und unzensierten Fotos wieder in der Weinerei verteilt. Im Monat entstehen so 100 – 200 Bilder die bewusst nicht auf Facebook oder auf irgendwelchen Partypicplattformen landen, sondern nur da zu sehen sind, wo sie entstanden sind.
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Von Graffitis gereinigt, mit Seifenblasen verziert: Urbane Kunst in einer Nürnberger Unterführung. Das Ganze darf als „Optische Aufwertung von Fußgänger- und Radunterführungen“ gewertet werden und zeigt einmal mehr: die Geschmäcker sind verschieden und guten Geschmack kann man nicht kaufen.
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Die Wodkalesung war mein Highlight der GoHo-Tage. Erstaunlich, wie viele Leute in so einen kleinen Raum passen. Habe nach wie vor den Plan, „Die Reise nach Petuschki“ endlich mal selbst zu lesen. Nur müsste ich dazu der Authentizität wegen erstmal Russisch lernen. Ich warte mit dem Projekt also noch etwas.
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Habe Geburtstag gefeiert. War super!
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Gelebte Integration in Nürnberg.
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Der Matthias Egersdörfer schreibt Sätze wie: „Im blutwarmen Hinterzimmer, durch einen bunten, mit Papageien und allerlei Südfrüchten verzierten Vorhang getrennt vom Verkaufsbereich des Herrenoberteilgeschäfts, sitzt die Ladeninhaberin im Dampf ihrer Bedenken.“
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Während der Web Week war ich nicht nur fleißig am posten und twittern, sondern habe mich auch durch die verschiedenen Locations bewegt. Eine der interessantesten war das alte Orpheum-Kino in Johannis. Es wurde extra für die Minikonferenz „border:none“ für einen Tag wiederbelebt (es steht schon viel zu lange leer) und offerierte somit dem geneigten Besucher auch Zugang in diverse alte und ungenutzte Räume. Dem vernehmen nach soll da jetzt aber eine Tapas-Bar rein. Nun denn..
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Die Altstadt in Nürnberg macht sich langsam. Etwas Behandlung der Fassaden reicht ja meist auch aus.