Wir werfen hier einen Blick in die Straßen und Hinterhöfe des zentral gelegenen Stadtteils Himpfelshof, den eigentlich niemand so nennt. „Rosenau“ ist der geläufige Name, allerdings bezeichnet Rosenau eigentlich nur die Grünfläche direkt hinter der großflächigen Häßlichkeit namens Plärrer. Aber die Leute wohnen halt auch „in der Rosenau“. Das kommt ihnen vielleicht so vor, technisch ist das aber nicht ganz korrekt und vor allem ist das mit den Stadtteilen in Nürnberg so eine Sache die mir nach all den Jahren noch nicht so wirklich eingängig ist. Die Stadtteile gehen gerne mal fließen ineinander über. Oder, was viel verwirrender ist, es gibt Sub- und Subsubstadtteile bzw. auch Minibezirke, die dann aber prominenter sind, als die Stadtteile, zu denen sie gehören. Himpfelshof z.B. verschmilzt ja mit der Bärenschanze, die ja eigentlich Gostenhof ist. Somit wäre Himpfelshof auch Gostenhof. Der Plärrer ist ja auch eher Gostenhof. Auf der anderen Seite ist Himpfelshof ja technisch ein Bezirk der Kleinweidenmühle. Die wiederum ist aber gefühlt ein Teil von Johannis, genau wie die Großweidenmühle. Also wäre Himpfelshof auch Joh…. Aber lassen wir das.
Machen wirs so: Himpfelshof (bzw. Rosenau) liegt nicht nur geografisch zwischen Johannis und Gostenhof, sondern irgendwie auch ideell. Himpfelshof ist Gostenhof für Besserverdiener, und gut zu gebrauchen, wenn man nichts in Johannis findet und es trotzdem nicht weit in die Altstadt oder eben nach Gostenhof haben möchte. Durch Himpfelshof weht an manchen Ecken noch ein winzigwenig Rest-Individualismus und Lebendigkeit in Form von interessanten Bars und Büdchen. Die folgende Fotostrecke spiegelt das allerdings nicht wieder. Sie konzentriert sich auf die trostlose Gesichtslosigkeit, die Himpfelshof, wie viele andere Quartiere der Stadt ja auch, im Überfluss zu offerieren vermag.