Der Stubaier Gletscher in Tirol ist eine Mondlandschaft mit Baggern. So präsentierte er sich zumindest bei diesem Besuch Anfang September 2024. Aber eigentlich ist der Begriff „Mondlandschaft“ falsch gewählt. Eine Mondlandschaft wäre unberührt. Der Gletscherschwund ist wahnsinnig offensichtlich, aber auch die Kommerzialisierung der Berge schlägt auch dem unbedarften Betrachter wie ein kalter Fisch ins Gesicht. Überall Bagger und anderes schweres Gerät, Schotterpisten inklusive. Durchzogen von mehreren gewaltigen Seilbahnen. Bilder, die einem Industriegebiet mit einer Geröllhalde entstanden sein könnten. Die Assoziation mit einem Skigebiet entsteht ausschließlich durch die Tatsache, dass auf massiven Betonblöcken fest installierte Schneekanonen stehen, zusammen mit lustlos platzierten Pistenraupen. Außerdem wirbt eine Plakatierung überraschend selbstkritisch mit den Worten „Intersport okay“. Von hervorragend sollte hier auch niemand mehr sprechen. Bis 2002 konnte man auf dem vergletscherten Bereich auch im Sommer Skilaufen, erklären uns Wikipedia und Leute von vor Ort. Die Skipiste auf einer Müllverbrennungsanlage in Kopenhagen (CopenHill) wirkt dagegen viel ehrlicher und stimmiger im Gesamtbild. Außerdem kann man dort wirklich das ganze Jahr die Piste auf Skiern runterrutschen.
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