Die Europäische Zentralbank (EZB) lässt mit Graffitis Teile ihres Bauzauns vor dem Neubau auf dem Gelände der ehemaligen Großmarkthalle in Frankfurt besprühen. Und solange der Bau noch nicht bezogen ist, dürften die Werke wohl auch noch bewundert werden können. Es heißt, dass die Bank den Bauzaum am Mainufer bis 2014 für Sprayer zur Verfügung stellt und das deckt sich so in etwa mit dem Termin der Inbetriebnahme. Ich war jetzt am Wochenende mal kurz vor Ort und habe mir die aktuellen Sachen angesehen. Sind tolle Werke dabei die unter anderem kritisch mit Geld, Kapitalismus und der EZB umgehen und damit dem Bau und seinem Eigentümer eine gewisse Street Credibility und Selbstreflexion verleihen, die man bei Banken sonst vergeblich sucht. Man sieht beispielsweise EZB-Präsident Mario Draghi als Marionette – die Hände, die die Fäden halten, erinnern an eine von Merkel bevorzugte Geste. Die EZB ficht das alles nicht an: „Solange nichts Beleidigendes dabei ist, ist Kritik erlaubt“, sagte eine Sprecherin. Die temporäre Ausrichtung des Projektes schmälert die aufkeimende Erdung der Bank aber etwas. Wäre gut, wenn die Arbeiten mit dem Bau in Verbindung bleiben und Einzug in den Alltag der EZB und der Stadt Frankfurt finden würden.
Mehr Fotos von den Graffitis findet man beispielsweise hier, hier oder dort.