Lühesand ist eine kleine Elbinsel in der Nähe von Hamburg, gehört aber schon zum Landkreis Stade in Niedersachsen. Die langgestreckte Binneninsel ist nicht ständig bewohnt, sondern wird hauptsächlich als Freizeit- und Erholungsgebiet genutzt. Ein wenig Landwirtschaft gibt es auch, und ganz nebenbei stehen hier auch noch die höchsten Freileitungsmasten Europas. Ein interessanter Kontrast, denn eigentlich ist die Insel für ihre Naturschönheit, Abgeschiedenheit und Ruhe bekannt und nicht für ihre Bedeutung für die Energieversorgung.
Lühesand ist im Laufe der Zeit durch Sedimentablagerungen entstanden und charakteristisch für die Flusslandschaft der Unterelbe. Die Insel ist von den typischen Gezeiten der Elbe umgeben, so dass sich die Landschaft und die Zugänglichkeit der Insel mit Ebbe und Flut verändern. Es gibt einen Campingplatz und Möglichkeiten zum Baden, Sonnen, Wandern und Naturbeobachten. Die Insel bietet auch einen einzigartigen Blick auf den Schiffsverkehr auf der Elbe, da sie direkt an der Fahrrinne des Hamburger Hafens liegt. Trotz der relativen Nähe zur Großstadt Hamburg bietet Lühesand eine ruhige und natürliche Atmosphäre, was vor allem daran liegt, dass die Insel nur vom südlichen Elbufer aus mit einer kleinen Fähre zu erreichen ist.
Die Nebensaison, vor allem der regnerische und windige Oktober, ist ein Erlebnis für sich. Im Gegensatz zu den Sommermonaten nimmt die Zahl der Besucher merklich ab. Die Insel wirkt noch ruhiger und einsamer, als sie ohnehin schon ist. Die wenigen Tagesgäste verlieren sich schnell im Dickicht der Büsche, nur wenige der geduckten Ferienhäuser scheinen noch bewohnt zu sein, viele Campingplätze sind geräumt und teilweise nur noch an ihren Überresten zu erkennen. Ein ziemlich verlassener Ort und gut geeignet für ein introspektives Erlebnis.