Eine Stadt lebt. Sie wächst und schrumpft, passt sich ihren Bewohnern an und die Bewohner der Stadt. Eine Wechselwirkung und ein stetiger Prozess. Viele Bedürfnisse und Trends beeinflussen Architektur und Stadtplanung. Es geht um soziale Fragen, den demographischen Wandel, das historische Bewusstsein, die technischen Möglichkeiten und nicht zuletzt auch um Kultur und Mentalität. Nun ist Nürnberg so ein bisschen der Fahrradhelm unter den deutschen Großstädten. Man geht beim Vorwärtskommen lieber auf Nummer sicher und überlässt nichts dem Zufall. Vor dem zweiten Weltkrieg war Nürnberg eine der schönsten, danach die zerstörteste Stadt im Land. Seit dem beschäftigt man sich mit Wiederaufbau, Strukturwandel und mit den angenehmen, aber selten den vorderen Plätzen in wechselnden Städterankings.
Es lebt sich unspektakulär in der Stadt. Man legt Wert auf ein so entspanntes wie ignorantes Miteinander. Vorne weg fährt man hier eigentlich nie. Wenn der Zug mal abgefahren ist, dann wartet man halt auf den nächsten. Diese Haltung wird zum fränkischem Understatement erklärt. Das kann man wirklich mögen, weil es entspannt. Nun wächst Nürnberg in diesen Tagen spürbar. Wir leben in einer Zuzugsstadt. Die Immobilienpreise steigen rasant und es wird offensichtlich viel gebaut und entwickelt. Die spröde Tristesse aus den Anfangstagen dieses Blogs im Jahr 2006 wird überlagert von den vielen Entwicklungen und Aktivitäten die im Stadtbild nicht zu übersehen sind. Aber kann sich eine Stadt wie Nürnberg in 10 Jahren wirklich wandeln und ihr Gesicht verändern? Ich möchte dieser Frage mit einem einfachen Trick nachgehen. Stellen wir doch Fotos von damals und heute gegenüber und schauen wir, was sich getan hat. Nürnberg ist im Wandel, also ein bisschen jedenfalls.
… to be continued