Man nimmt sie lustiger weise nach einer Weile fast gar nicht mehr wahr. Der Alltag in einer Großstadt verwischt den Blick für die Details. Jedoch sind sie es, die Spaziergänge durch die Bezirke und Kieze erst interessant machen, die unzähligen Straßenkunstwerke die von Namenlosen für alle zur Verfügung gestellt werden.
Warum ich Streetart so mag: Es ist die Attitüde der Künstler, etwas nicht für Geld und nicht als Selbstdarstellung zu tun, denn in der Regel bleiben sie ja anonym. Es ist der oft politische oder kritische Touch der Stencils oder Graffitis, oder auch deren Ironie. Der kleine Rebell in mir findet Streetart und den mitschwingenden Anarchocharme auch toll. Streetart ist eine wohltuende Alternative zu den hässlichen Werbeflächen die mich überall anbrüllen. Und Streetart will mir nichts verkaufen, aber sie will mir manchmal etwas Interessantes und Richtiges sagen. Nicht zuletzt sind die Sachen oftmals unglaublich aufwändig gemacht. Darum mag ich sie.
Besonders möchte ich auf die drei Werke von Blu hinweisen. Durchs Web schwappen atemberaubende Stopmotion-Filme von ihm und in Berlin fallen einem direkt drei riesige unverkennbar von Blu gestaltete Wände auf. Alle in Bestlage rund um die Mediaspreeareale, was den Illustrationen eine besondere Note verleiht. Mögen sie noch lange leben.