Die neue Pusher Street in Christiania

Als ich in jüngst durch Kopenhagen strolchte, fiel mir auf, dass ich zu einem besonderen Zeitpunkt in der Stadt war. In der berühmten Pusher Street, die sich im Herzen von Christiania befindet, war das Kopfsteinpflaster entfernt worden. Außerdem war plötzlich Fotografieren erlaubt und ein großes Schild erklärte die Gründe für diese Entscheidung.

Meine Neugier war geweckt. Es ging offenbar darum, dem Drogenhandel, der die Straße lange Zeit heimgesucht hatte, ein symbolisches Ende zu setzen. Die Pusher Street hatte trotz der Regeln „keine harten Drogen, keine Waffen und keine Gewalt“ schon immer Probleme, aber zuletzt war es nicht mehr „sicher“, sich dort aufzuhalten. Vor zwei Jahren wurde einem 23-Jährigen aus nächster Nähe in den Kopf geschossen. Ein Unbeteiligter, der nur auf dem falschen Stuhl saß, er war sofort tot. Letztes Jahr wurde ein anderer junger Mann in der Pusher Street von mehreren Kugeln getroffen. Nachrichten wie diese gibt es leider viele.

Eine Veränderung liegt in der Luft. Die Umgestaltung soll einen Neuanfang ermöglichen. Es geht nicht darum, den Haschischhandel zu unterbinden, der in Kopenhagen ohnehin verboten ist. Es geht darum, aus dieser kleinen, besonderen Straße etwas Neues zu machen. Vielleicht wollen die Verantwortlichen die Straße renovieren, neue Rohre oder Stromleitungen verlegen, Bänke und Bäume aufstellen oder den Platz mit modernen Pflastersteinen ausstatten. Es ist nur eine Vermutung, aber vielleicht ist es eine Kombination aus Symbolik und Zweckmäßigkeit, die nun zu dieser Umgestaltung führt. Die Pusher Street scheint sich von ihrer dunklen Vergangenheit zu lösen und einen neuen Weg einzuschlagen.

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