Auf die Frage, was denn Luxus sei, ist ein Hinweis auf ausreichend Platz schon eine ziemlich gute Antwort. Raum zu haben, um sich zu entfalten, um Dinge zu tun, die man sonst nicht tun könnte, ist Luxus. Aber nicht im Geiste einer Konsumgesellschaft, die ihre absurd großen Bildschirme drapieren möchte, nein. Eher mit dem Wunsch Equipment zu stapeln um Dinge zu erschaffen, die sonst nicht entstehen könnten oder würden. Kunst und Werk im weitesten Sinne. Vielleicht auch Experimente im kulturellen Sinn. Der Konsumgedanke kommt da gar nicht vor. Raum wird in diesem Konstrukt vielmehr genutzt und nicht benutzt.
In den letzten vier Jahren wurden die halligen Räume des Quelle-Areals in Nürnberg gebraucht um Dinge zu tun, die man sonst nicht tun könnte. Die Zeit ist jetzt vorbei. In diesen Tagen und Wochen fallen vier Jahren Schaffenszeit einer Räumung zum Opfer. Die Fotos auf dieser Seite sind Ende letzten Jahres entstanden, also ungefähr dreieinhalb Jahre nach meinem ersten Besuch. Zu sehen sind Relikte des bunten Treibens, aber auch viele leere und vermutlich auch unentdeckte Hallen. 250.000 Quadratmeter erschließen sich einem auch nicht so über Nacht und auch nicht unbedingt in mehreren Jahren.
Vielleicht war die Quelle am Ende doch zu groß und die kreative Zwischennutzung dem Nürnberger Zeitgeist zu schwer vermittelbar. Ein bisschen weiter geht es trotzdem. Das deutlich kleinere und kompaktere Heizhaus am Fuß des Quelle-Turms wird ein Teil des Potentials der letzten Jahre auffangen. Es wird anders werden, aber nicht aufhören. Da sind wir einfach mal zuversichtlich.
